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Kirche als Lobbyistin der Gottoffenheit - Rückblick auf einen "Augen-öffnenden" Vortrag

Vortrag zum aktuellen Rückgang der Mitglieder in christlichen Kirchen und deren veränderte Rolle in der Gesellschaft.

Unter dem Eindruck, dass die Zahl der Mitglieder der Kirchen unter 50 % der Bevölkerung gesunken ist, wird deutlich, dass die christlichen Kirchen sich in einer gänzlich neuen Lage vorfinden. Sie befinden sich in einer Minderheitensituation.


Die Stimmen der Kirchen werden weniger gehört.


Wegen des gesellschaftlichen Trends zur Individualisierung und des demographischen Wandels ist die Zeit und die Selbstverständlichkeit der Volkskirche vorbei.


Das bedeute aber nicht, so Frau Werner, dass die Kirche ihren Auftrag Salz und Licht in der Gesellschaft zu sein, verloren habe. Im Gegenteil: Vielleicht liege darin sogar eine Chance, sich auf den eigentlichen und ursprünglichen Auftrag zu besinnen.


Das müsse auch im Ton und in der Art und Weise deutlich werden, wie Kirche die radikale Hoffnung von der Auferstehung verkündet und auf diese Art und Weise dazu beitragen möchte, die Welt positiv zu beeinflussen. Das kann Kirche dann gelingen, wenn sie sich von ihrer eigenen Dominanz in der Vergangenheit distanziert und emanzipiert und den Menschen von heute auf Augenhöhe begegnet.


Die neuen Rollen, die die Kirchen und christlichen Gemeinden für sich entdecken könnten, lauten:

a) Lobbyistin der Gottoffenheit

b) Teamplayerin

c) Agentin des Wandels


a) Als Lobbyistin hält die Kirche die Frage nach Gott wach, wirbt für die Sache Gottes und fragt danach, welche Bedeutung Gott für alle Welt heute hat.


b) Als Teamplayerin versucht Kirche mit Liebe, das heißt mit Wertschätzung und Respekt, verbindende Fäden zwischen gesellschaftlichen Gruppen zu weben.


c) Als Agentin des Wandels tritt Kirche für eine Gesellschaft ein, in der Verschiedenheit und Andersartigkeit miteinander versöhnt werden.


Dabei lässt sich Kirche von der Menschenfreundlichkeit Gottes leiten. Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden.

Deshalb kann es nicht darum gehen, in der Gesellschaft so viel Kirchliches wie möglich zu verankern, sondern umgekehrt Räume für öffentliche Ausübung der Religion zu erhalten und gleichzeitig am Menschen und den individuellen Bedürfnissen orientiert Verantwortung für die Gestaltung der Welt zu übernehmen.


Ziele sind Gerechtigkeit, Gleichbehandlung und Nachhaltigkeit, um eine lebenswürdige Zukunft für alle Menschen zu ermöglichen.


Aachen, 18. März 23, Edgar Daub

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